Woher kommt das Knacken im Kiefer?

Beim Kauen oder Gähnen kommt es gelegentlich zu einem Knacken im Kiefer. Meistens ist es nach zwei oder drei Kaubewegungen wieder verschwunden und ähnlich wie anderen Gelenken kein Grund, sich Sorgen zu machen. Eine zahnärztliche oder kieferorthopädische Behandlung ist dann nicht erforderlich. Treten allerdings begleitend weitere Symptome auf, ist ein Zahnarztbesuch anzuraten. Unser Beitrag erklärt die Ursachen für das Kieferknacken und liefert Ihnen die wichtigsten Informationen.

Wodurch wird das Knacken hervorgerufen?

Das Kiefergelenk ist wie andere Gelenke auch sehr komplex aufgebaut und verfügt über zahlreiche Bewegungsmöglichkeiten. Beim Öffnen des Mundes bewegt sich der Unterkiefer, und der Gelenkkopf verändert seine Position in der Gelenkgrube. Die beiden Teile sind durch eine Knorpelscheibe getrennt, die fachsprachlich als Diskus articularis bezeichnet wird. Normalerweise gleitet der Gelenkkopf beim Öffnen des Mundes gleichzeitig mit dem Diskus nach vorne. Letzterer bewegt sich jedoch manchmal ohne den Gelenkkopf. Wenn dieser dann auf die Knorpelscheibe nachrutscht, entsteht das Knacken im Kiefer.

Auslöser für das Knacken

Als Auslöser für das Kieferknacken kommen genetische Faktoren, ein Unfall oder auch Zahnersatz infrage. Häufig liegt es aber auch an nächtlichem Zähneknirschen (Schlafbruxismus), denn durch Knirschen oder Pressen kann der Diskus im Schlaf verrutschen. Öffnet man dann morgens zum ersten Mal den Mund, gleitet die Knorpelscheibe zurück in ihre eigentliche Position und löst dabei ein Knacken aus. In diesen Fällen kann eine Aufbissschiene helfen, die nachts getragen wird und das Kiefergelenk entlastet.

Wann Sie sich wegen Kieferknacken untersuchen lassen sollten

Aufmerksam sollten Sie werden, wenn das Kieferknacken von bestimmten Symptomen begleitet wird. Dazu zählen:

  • Schmerzen in den Kiefergelenken sowie in den Kau- und Gesichtsmuskeln
  • Schwellungen im Kieferbereich
  • Zahnschmerzen und empfindliche Zähne
  • Ohrenschmerzen und -geräusche, die nicht mit einer Ohrerkrankung in Verbindung gebracht werden können
  • Muskelverspannungen und Muskelschmerzen in den Bereichen Kopf, Nacken, Schulter und Rücken

Sind Sie von diesen Symptomen im Zusammenhang mit Kieferknacken betroffen, sollten Sie Ihre Zahnärztin oder Ihren Zahnarzt aufsuchen.

Craniomandibuläre Dysfunktion

Schließlich bleibt noch die craniomandibuläre Dysfunktion (CMD). Dabei handelt es sich um eine Fehlfunktion im Kiefer- und Zahnbereich, die ein lautes Knacken verursacht und psychosoziale Beeinträchtigungen hervorrufen kann, beispielsweise weil Menschen sich deswegen nicht mehr in ein Restaurant trauen, da ihr Knacken auch an den Nachbartischen zu hören ist.

Die Kiefergelenke sind über ein komplexes System aus Sehnen, Muskeln und Faszien direkt mit den Schädelknochen und der Wirbelsäule verbunden. Deshalb kann sich eine Kieferfehlstellung auf den gesamten Körper auswirken, selbst wenn sie weniger als einen Millimeter beträgt. Bei einer Fehlstellung aufgrund von CMD versucht der Körper, diese auszugleichen, was zu zwanghaften Körperhaltungen und weiteren Symptomen führt. Versucht zum Beispiel der Nacken, eine Fehlstellung zu kompensieren, entstehen Verspannungen und Schmerzen, die bis hinunter in die Hüften und Knie reichen und auch dort weitere Fehlstellungen und falsche Körperhaltungen verursachen können.

Wir beraten Sie gerne zum Thema Kieferknacken

Falls Sie mehr Informationen zu dieser Thematik wünschen oder Probleme mit einem knackenden Kiefer haben, lassen Sie in unserer Praxis untersuchen und beraten. Dan können wir schnell einschätzen, ob es sich um eine harmlose Erscheinung handelt oder ob andere Probleme vorliegen und eine Behandlung erfordern.