Es ist schon lange bekannt, dass sich Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleisches auf den gesamten Körper auswirken können. Da der ganze Zahnapparat samt Kieferknochen im Kopf liegt, ist es nicht verwunderlich, wenn ein Zusammenhang zwischen Zahnproblemen und Kopfschmerzen besteht. Tatsächlich gibt es mehrere Ursachen dafür, die wir Ihnen mit diesem Beitrag näher erläutern möchten.
Durch Zahnprobleme auftretende Kopfschmerzen können bedingt sein durch:
- schiefe Zähne
- fehlende Zähne
- Bruxismus (Zähneknirschen)
- CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion)
- Weisheitszähne
- Bakterien in der Mundhöhle
Schiefe Zähne und Kopfschmerzen
Fehlstellungen der Zähne beeinträchtigen den Biss und können dadurch zu Beschwerden im Hals- und Nackenbereich führen, was wiederum ein Auslöser für Kopfschmerzen ist. Deshalb ist eine Begradigung schiefer Zähne zu empfehlen, zumal auch Nachbarzähne und das Zahnfleisch durch die Fehlstellung Schaden nehmen können.
Fehlende Zähne und Kopfschmerzen
Fehlen einer oder mehrere Zähne im Ober- oder Unterkiefer, haben die gegenüber liegenden Zähne keine Fläche, auf die sie beißen können. In der Folge besteht die Gefahr, dass sie übermäßig ausbrechen und das Zahnfleisch beschädigen. Häufig entstehen daraus dumpfe, chronische Kopfschmerzen.
Bruxismus und Kopfschmerzen
Der menschliche Kauapparat ist recht komplex aufgebaut und besteht nicht nur aus den Kiefergelenken und der Kaumuskulatur. Auch Zunge, Hals und Nacken gehören dazu. Leider ist es ein weit verbreitetes Phänomen, dass Menschen mit den Zähnen knirschen, also den Ober- und Unterkiefer stark zusammenpressen. Dieser Vorgang geschieht vorrangig im Schlaf und wird als Bruxismus bezeichnet.
Durch den Druck kann nicht nur der Zahnschmelz beschädigt werden. Es entstehen auch Verspannungen, die bis in die Stirn und die Schläfen ausstrahlen und dadurch Kopfschmerzen hervorrufen. In manchen Fällen schmerzt zusätzlich das Gesicht, und morgens nach dem Aufstehen knacken die Kiefergelenke übermäßig. Erfreulicherweise kann Bruxismus aber gut und relativ einfach behandelt werden, und zwar mit individuell angefertigten Zahnschienen, die während der Nacht zu tragen sind. Sie entlasten die Kiefergelenke, schützen die Zähne und verhindern Kopfschmerzen.
CMD und Kopfschmerzen
Die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) ist eine ebenfalls häufig vorkommende Funktionsstörung des Kauapparates. Typische Symptome von CMD sind Schmerzen und Knackgeräusche in den Kiefergelenken sowie Ohrgeräusche. Als Begleiterscheinungen können Nacken-, Rücken- und Kopfschmerzen auftreten.
Mögliche Ursachen für CMD sind Zahnlücken, Fehlstellungen des Kiefers, mangelhaft angepasste Zahnfüllungen, aber auch psychische Phänomene wie zu viel Stress. Für die Behandlung kommen Aufbissschienen und andere zahnärztliche Korrekturen sowie Entspannungsübungen und Physiotherapie in Frage.
Weisheitszähne und Kopfschmerzen
Die sogenannten Weisheitszähne sind von der Mitte aus gezählt die achten und letzten Zähne in unserem Gebiss. Sie erscheinen bei den meisten Menschen erst spät, etwa zwischen dem 16. und 25. Lebensjahr. Fast immer ist jedoch der Kiefer zu klein, als dass die Weisheitszähne noch genug Platz zur Entfaltung hätten. Sie können dann andere Zähne verschieben, auf einen Nerv drücken oder im Zahnfleisch stecken bleiben. Dadurch entstehen eventuell schwere Schäden am Gebiss, Beschwerden in den Kiefergelenken und intensive Kopfschmerzen, weshalb in den überwiegenden Fällen eine Extraktion der Weisheitszähne angeraten ist.
Bakterien in der Mundhöhle und Kopfschmerzen
Bakterien sind nicht nur verantwortlich für Karies und daraus resultierende Zahnschmerzen. Sie können auch von der Mundhöhle aus in die Nasennebenhöhlen wandern und dort für schmerzhafte Entzündungen mit teilweise eitrigem Ausfluss sorgen. Die Folge sind sehr unangenehme, starke Druckkopfschmerzen.
Wenn Sie häufig unter Kopfschmerzen leiden und glauben, dass diese mit Ihren Zähnen oder mit Ihrem Kauapparat zusammenhängen, sollten Sie einen Termin mit uns vereinbaren, um die Ursache herauszufinden.