Ein abgebrochener Zahn ist schnell passiert: bei einem Sportunfall, einem Sturz auf glattem Untergrund oder beim Zubeißen auf etwas Hartes. Besonders häufig davon betroffen sind die oberen Schneidezähne, Backenzähne hingegen nur selten. In unserem Beitrag erfahren Sie, welche Maßnahmen Sie dann ergreifen sollten, damit das Missgeschick sich nicht zu einem größeren Problem entwickelt.
Ruhe bewahren und schnell handeln
Wenn Sie von einem abgebrochenen Zahn betroffen sind, sollten Sie das weder auf die leichte Schulter nehmen, noch in Panik verfallen. Bewahren Sie Ruhe und versuchen Sie, das abgebrochene Stück zu finden. Wenn Sie bei der Suche erfolgreich sind, heben Sie es vorsichtig auf und spülen Sie es vorsichtig unter fließendem, klarem Wasser ab. Falls ein Teil der Wurzel mit ausgebrochen ist, fassen Sie dieses auf keinen Fall an. Bewahren Sie das Zahnstück in einem sauberen Tuch oder noch besser in einer kleinen Dose auf.
Wenn Sie die Möglichkeit haben, können Sie etwas Milch, eine Kochsalzlösung oder auch Ihren eigenen Speichel in die Dose geben. Optimal wäre es, wenn Sie eine sogenannte Zahnrettungsbox zur Hand haben, der ein spezielles Nährmedium beigepackt ist. Das Medium sorgt dafür, dass das abgebrochene Zahnstück an der Bruchstelle nicht austrocknet und sich keine schädlichen Bakterien darauf niederlassen können. Halten Sie das Stück nicht für längere Zeit in der Hand.
Was tun bei einer Blutung?
Kommt es im Zusammenhang mit der Zahnfraktur zu einer Blutung in der Mundhöhle, sollte Sie versuchen, sie mit einer Kompresse oder einem ebenfalls sauberen Tuch zu stillen. Kühlen Sie Stelle anschließend mit Eiswürfeln in einem Plastikbeutel oder einem Kühlpack, um eventuell auftretende Schmerzen zu lindern und eine Schwellung zu vermeiden.
Suchen Sie umgehend Ihren Zahnarzt auf
Wenn der Zahnabbruch am späten Abend oder in der Nacht passiert und keine Schmerzen auftreten, können Sie mit Ihrem Zahnarztbesuch bis zum nächsten Morgen warten. Liegt jedoch der Zahnnerv frei, sollten Sie sich sofort zum nächstgelegenen zahnärztlichen Notdienst begeben. Abgebrochene Zähne sind keine Seltenheit, deshalb sind Zahnärztinnen und Zahnärzte auf solche Fälle vorbereitet und können Ihnen sehr schnell helfen.
Entscheidend für die Art der Behandlung ist, wieviel von der Zahnsubstanz abgebrochen ist, ob Sie das Stück gefunden haben und es noch verwendet werden kann oder ob es womöglich zu einer Beschädigung der Zahnwurzel gekommen ist. In leichten Fällen kann der Zahnarzt das abgebrochene Zahnstück mit einem speziellen Kleber wieder anbringen. Fällt der Defekt größer aus, ist entweder eine Teilkrone, eine vollständige Krone, eine Brücke oder ein Implantat erforderlich. Bei Schäden an der Zahnwurzel ist meist eine Wurzelbehandlung vorzunehmen, um die Funktion des Zahnnervs wiederherzustellen.
Anderen Ursachen für abgebrochene Zähne vorbeugen
Bei einem Unfall oder einer anderen äußeren Einwirkung auf Zähne und Kieferknochen können Sie natürlich keine vorbeugenden Maßnahmen ergreifen. Es gibt jedoch auch andere Ursachen für einen Zahnabbruch, zum Beispiel:
- Karies
- Zahnfehlstellungen
- nächtliches Zähneknirschen (Bruxismus)
- gelockerte oder beschädigte Füllungen und Kronen
- Abnutzung der Zähne durch zunehmendes Alter
- hormonelle Veränderungen während der Pubertät oder einer Schwangerschaft
- falsche Zahnpflege
- abgestorbene Zähne
In diesen Fällen können Sie entweder selbst vorbeugen, etwa mit der richtigen und regelmäßigen Mundhygiene oder mit einer entsprechenden Behandlung. Am besten lassen Sie sich dazu von Ihrer Zahnärztin oder Ihrem Zahnarzt ausführlich und sachkundig beraten.